Eigenverantwortung ist für mich das große Stichwort in der Debatte um Teilhabe und Mitbestimmung – je mehr es von uns eigenverantwortlich handelnden jungen Künstler:innen es gibt, desto mehr können wir bewegen: gesellschaftspolitisch, aktuell und zukunftsweisend. Es geht um Nähe, Begegnung und Menschlichkeit.
Denn: Musik darzubieten, bedeutet für mich, menschlich sein zu dürfen.
Wir sollten dringend unsere glattgebügelte Art und Weise, Hochkultur darzubieten und zu konsumieren, hinterfragen – und dem jeweiligen Künstler oder der jeweiligen Künstlerin die Chance geben, ihre eigene, persönliche Sichtweise auf ein Stück auf der Bühne zeigen zu dürfen. Im Vordergrund meiner Arbeit als Konzertkuration ist die Suche nach Schnittstellen zwischen Gesellschaft, existenziellen Lebensthemen und insbesondere der menschlichen Vergänglichkeit, dem Tod, der Trauer und Musik und damit Fragen nach Vulnerabilität und Nähe im Konzertsaal.
Projekte
„No time to die“ – Des Pudels Kern
Des Pudels Kern bringt verschiedene Sichtweisen zusammen: Nina Gurol widmet sich in ihrer Arbeit als Pianistin und Sterbegleiterin dem Tod, Angst davor hat sie schon lange nicht mehr. Tobias Esch ist Mediziner und Neurowissenschaftler und forscht zu unserem Glück. Wo treffen wir uns, worum geht es im Kern? Verlieren wir uns manchmal zwischen den großen Herausforderungen des Lebens? Und welche Rolle spielen Kunst und Musik auf der Suche nach dem Sinn? Gerade im Loslassen entstehen Räume zum Glücklichsein – wir begeben uns auf die Suche nach ihnen.
Ein Live-Talk im Museum Ludwig, in Kooperation mit der Kölner Philharmonie mit Bezug zum Konzert »The Book of Water« am Donnerstag, 21.03.2024 um 20:00. Des Pudels Kern ist eine Podcast-Gesprächsreihe rund um klassische und zeitgenössische Musik, Philosophie, Kunst und Wissenschaft. Die Gespräche werden als Podcast auf allen einschlägigen Kanälen veröffentlicht und auf WDR 3 ausgestrahlt. Moderation und Konzept: Elisa Erkelenz und David-Maria Gramse
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„58 Minuten“ mit Vanessa Porter
Die Pianistin Nina Gurol und die
Schlagzeugerin Vanessa Porter
eröffnen in ihrem Programm 58
MINUTEN eine musikalisch-künstlerische Perspektive auf einen
hochaktuellen gesellschaftlichen
Diskurs. Alle 52-58 Minuten nimmt
sich ein Mensch in Deutschland
das Leben. Suizide sind kein
Problem von Randgruppen - sie
sind alltäglich. Wie gehen wir als
Gesellschaft und als Individuen mit
diesem tabuisierten Thema um?
Neben einer Auftragskomposition
von Emil Kuyumcuyan und einer
Neufassung von Farzia Fallah
werden auch verschiedene, speziell
für dieses Programm entwickelte
Kompositionen für Stimme zu hören
sein. Entwickelt von den beiden
Künstler:innen Sophie Emilie Beha
und Vincent Stange werden sich
diese Sprechteile wie ein roter
Faden durch das Konzert ziehen.
Es entsteht ein offener, ästhetischer
Begegnungsraum mit dem Thema
sowie den damit verbundenen
Erfahrungshorizonten. Mit Werken
von Robert Schumann, Farzia
Fallah, Emil Kuyumcuyan, Sebastian
Zel, Michio Kitazume, Sophie Emilie
Beha und Vincent Stange.
Suizid ist eine Art zu sterben.
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Promotion in der Musikwissenschaft
Mein Dissertationsprojekt verortet sich an der transdisziplinären Schnittstelle aus Musikwissenschaft (Musiksoziologie), qualitativer Sozialforschung und Thanatologie. Es behandelt die Fragestellung nach Funktion und Affektivität von Musik in transkulturellen Trauerprozessen. Sie eröffnet die Frage:bWie gestaltet sich Transkulturalität als eine Betrachtungsmöglichkeit für die verschiedenen kulturellen Praxen rund um „Musik“, die zusätzlich an die kulturelle Praxis „Trauer“ und damit an die Intersektion „Gesellschaft“ angeknüpft sind? Im Mittelpunkt des methodischen Vorgehens steht dafür die Theoriebildung aus qualitativen Forschungsergebnissen narrativ-biographischer Interviews, welche die individuelle Bedeutungszuschreibung von Musik, beziehungsweise das angewandte Verständnis von Musik in Trauerkontexten im Rahmen subjektiver, postmortaler Trauerprozesse thematisieren. Durch die Auswahl der Probanden aus nah-östlicher Herkunft, liegt ein besonderes Erkenntnisinteresse auf der Bedeutsamkeit von Musik in transkulturellen und primär durch den muslimischen Glauben geprägten Trauerprozessen, sowie in der Fragestellung nach Abgrenzung von tradierten, kollektiven Dimensionen von Trauer und gleichermaßen ihrer Neuformierung. Die Zusammenführung von Erkenntnissen aus der Musikwissenschaft, qualitativer Sozialforschung und Thanatosoziologie eröffnet neue Wege für eine transdisziplinäre Musikforschung, die über das normative Verständnis von Trauermusik hinausgeht, sowie den individuellen Ausdrucksformen transkultureller Trauerprozesse im 21. Jahrhundert Raum bieten soll. Wie gestaltet sich Transkulturalität als eine Betrachtungsmöglichkeit für die verschiedenen kulturellen Praxen rund um „Musik“, die zusätzlich an die kulturelle Praxis „Trauer“ und damit an die Intersektion „Gesellschaft“ angeknüpft sind? Im Mittelpunkt des methodischen Vorgehens steht dafür die Theoriebildung aus qualitativen Forschungsergebnissen narrativ-biographischer Interviews, welche die individuelle Bedeutungszuschreibung von Musik, beziehungsweise das angewandte Verständnis von Musik in Trauerkontexten im Rahmen subjektiver, postmortaler Trauerprozesse thematisieren. Durch die Auswahl der Probanden aus nah-östlicher Herkunft, liegt ein besonderes Erkenntnisinteresse auf der Bedeutsamkeit von Musik in transkulturellen und primär durch den muslimischen Glauben geprägten Trauerprozessen, sowie in der Fragestellung nach Abgrenzung von tradierten, kollektiven Dimensionen von Trauer und gleichermaßen ihrer Neuformierung. Die Zusammenführung von Erkenntnissen aus der Musikwissenschaft, qualitativer Sozialforschung und Thanatosoziologie eröffnet neue Wege für eine transdisziplinäre Musikforschung, die über das normative Verständnis von Trauermusik hinausgeht, sowie den individuellen Ausdrucksformen transkultureller Trauerprozesse im 21. Jahrhundert Raum bieten soll.
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Gewinn des "HUGO - internationaler Wettbewerb für innovative Konzertformate"
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